a long-term project


 

„Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“ *
*Matthäus Evangelium

 


Die China-Collection zeigt uns mit ihren ruhigen, unprätentiösen Bildern, wie ungeheuerlich rasant sich die Welt von heute bereits um sich selber dreht. Vor rund 30 Jahren entstanden, laden uns diese Bilder ein inne zu halten und darüber nachzudenken, was eigentlich vor sich geht auf dieser unsererer Welt.
Wer das China von heute kennt und dies in Bezug setzt zu dem facettenreichen, lebendig bunten China von damals, erkennt auf Anhieb, dass dieses Land in den vergangenen 30 Jahren mit einer Macht erneuert wurde, wie es die Welt bisher noch nicht gesehen hat.

Wo kommen wir also her und vorallem, wo gehen wir hin?
Eine dieser grossen zeitlosen Fragen der Menschheit der sich die China-Collektion mit ihren grossformatigen Bildern widmet. Eine Frage, die heute so mitten im Raum unseres Lebens steht, dass sich Journalisten, Politiker, Experten und Stammtischrunden auf der ganzen Welt ihre Köpfe darob zerbrachen müssen. Big-Data, Industrie 4.0, Augmented Reality, Klimawandel, brodelnde Konfliktherde, Kriege, hegemonistische Staatsführer und die neue Völkerwanderung lassen uns besorgniserregt darüber nachdenken, wie wohl die Arbeitswelt, die Schule, der Verkehr und unser Zusammenleben von Morgen aussehen wird.
Wer die Pläne kennt, die China unter anderem mit dem Silk Road Economic Belt hegt und in naher Zukunft umsetzen wird, ahnt nach Konsultation der China-Collection, dass das was in den letzten 30 Jahren in China an gewaltigen Transformationen vollzogen wurde, lediglich der Vorgeschmack ist, von dem was noch kommen wird. Und dies wird eine Herausforderung, die wir heute noch nicht begreifen, weil sie unsere Vorstellungskraft sprengt.

Die China-Collection zeigt uns andererseits ohne Worte, mit blosser Bildkraft, dass unsere Gefühle, unsere Emotionen, es sind, die uns diese sinnstiftenden Erfahrungen zutragen, die uns Menschen leiten und lenken, unabhängig von Status, Einkommen und Besitzstand. Sie sind es, die es vermögen den Schmerz und das Leid über die Vergänglichkeit und die Widrigkeiten des Lebens zu lindern und zu ertragen.
Bilder denen es gelingt in Ruhe das Gegenwertige, den Augenblick, das Momentum festzuhalten. Die uns konfrontieren mit existentiellen Erfahrungen wie Lebensfreude, Glück, Mitgefühl und Liebe. Bilder die uns die Gelegenheit eröffnen, dies auch zu spüren und in uns aufzunehmen, zwischen all dem Kommen und Gehen aus Vergangenheit und Zukunft. Erfahrungen die damals in China vor 30 Jahren noch leicht und aus heutiger ökonomischer Sicht preiswert zu haben waren.
Die Menschen in China von damals mussten noch nicht darauf hin arbeiten, selbst optimiert, excellence, effizient und smart zu sein, sie müssten keine Task-, Bucket- und Check-Listen führen, keine Agenden auf sich tragen, um Übersicht zu bewahren über ihre geplanten beruflichen und privaten Belange. Die Menschen in China von damals sorgte sich noch nicht um Wachstums-Prognosen, Gewinnerwartungen und Anlagestrategien. Sie lebten einfach im jetzt. Gegenwärtig und arm aber erfüllt, beschützt und geleitet durch diese kleinen, einfachen, primären Bedürfnissen von uns Menschen. Bedürfnisse von so einfacher und alltäglicher Natur, dass wir heutigen Menschen sie gar nicht mehr als solche erkennen. Gemüsegarten pflegen, Haus- und Nutztiere versorgen, Trinkwasser besorgen, Essen zubereiten, Kinder grossziehen, Eltern betreuen, Kleider waschen und anders mehr. Genau das gelingt der China-Collection uns Menschen von heute wieder in Erinnerung zu rufen, mit Bilder voller Wahrheit und Poesie, mit Photographien die einladen uns dem Augenblick zu widmen und uns dem Momentum hinzugeben.

Es sind Geschichten und Photographien die uns von einer vergessenen Welt berichten, von einer weit entfernten, vergangenen Welt, die Dank diesem wunderbaren, gross angelegtem photographischen Langzeit-Projekt die Zeit überdauern konnte, um uns heute mit epischen Bildern davon zu erzählt. Bilder die uns einladen über unser eigenes Tun und Handelt, über die Sinnhaftigkeit unserer Ziele und Prioritäten nachzudenken.